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Lithium-Akkus auf Fährschiffen: Herausforderungen und Gefahren

Lithium-Ionen-Akkus auf Fährschiffen: Herausforderungen, Gefahren und Sicherheitsmaßnahmen

Die Integration von Lithium-Ionen-Akkus in die Seeschifffahrt markiert einen bedeutenden Fortschritt, birgt jedoch auch neue Risiken und Herausforderungen. Diese Akkus, die aufgrund ihrer Effizienz und Kapazität in Elektrofahrzeugen und einer breiten Palette von Geräten Verwendung finden, haben in jüngster Zeit vermehrt Bedenken hervorgerufen. Besonders die Brände auf Fährschiffen, wie der Vorfall auf dem Frachter "Fremantle Highway" in der Nordsee, lenken die Aufmerksamkeit auf die möglichen Gefahren von Lithium-Ionen-Akkus an Bord von Schiffen. Eine gründliche Analyse dieser Problematik sowie geeignete Sicherheitsmaßnahmen sind von entscheidender Bedeutung.

Gefahren von Lithium-Ionen-Akkus auf Schiffen

Während Lithium-Ionen-Batterien als effiziente Energiespeicher gefeiert werden, bergen sie auch inhärente Gefahren, insbesondere in Bezug auf Brände. Kapitän Uwe-Peter Schieder, ein Experte in Schiffssicherheit, hebt hervor, dass herkömmliche Schiffslöschsysteme in der Regel nicht in der Lage sind, Brände von Lithium-Ionen-Akkus wirksam zu bekämpfen. Im Falle eines solchen Brandes setzen die Akkus nicht nur Flammen frei, sondern auch hochgiftige Gase, Wasserstoff und Sauerstoff, was die Effektivität der herkömmlichen Löschmethoden beeinträchtigt. Dieses Risiko erstreckt sich über verschiedene Arten von Schiffen, von Frachtschiffen bis zu Passagierschiffen.

Warum brennen Lithium-Ionen-Akkus anders?

Die Statistik zeigt, dass Elektroautos nicht häufiger in Bränden involviert sind als herkömmliche Verbrennungsfahrzeuge. Dennoch sind die Brände von Lithium-Ionen-Akkus anders und potenziell gefährlicher. Wenn solche Akkus brennen, setzen sie nicht nur Feuer frei, sondern auch hochgiftige Gase wie Wasserstoff und Sauerstoff. In der Seeschifffahrt können die herkömmlichen Löschanlagen, die auf CO2 basieren, solche Brände nicht effektiv unter Kontrolle bringen, da die Akkus Sauerstoff selbst produzieren. Das stellt eine besondere Herausforderung dar, da diese Löschanlagen bei anderen Brandarten effektiv sind, aber bei Lithium-Ionen-Akkus versagen.

Herausforderungen und Lösungsansätze

Die bestehenden Feuerschutzsysteme auf Schiffen, die auf CO2 oder Schaum basieren, sind nicht angemessen für die Bewältigung von Bränden, die durch Lithium-Ionen-Akkus ausgelöst werden. Ein wesentlicher Aspekt ist die Tatsache, dass diese Akkus während des Brandes zusätzlichen Sauerstoff erzeugen, der die herkömmlichen Löschanlagen unwirksam macht. Experten schlagen vor, eine kontrollierte Verbrennung zu ermöglichen, indem die Umgebung gekühlt wird, um die Ausbreitung des Feuers auf benachbarte Fahrzeuge oder Container zu verhindern. Eine potenzielle Lösung wäre die Implementierung von Hochdruck-Wassernebel-Systemen. Allerdings besteht hierbei die Herausforderung darin, nicht zu viel Wasser einzusetzen, da dies die Stabilität des Schiffes beeinträchtigen könnte.

Die Entscheidung der Reederei Havila Kystruten

Ein bedeutender Schritt wurde von der norwegischen Reederei Havila Kystruten unternommen, die als Erste weltweit beschlossen hat, keine Elektroautos, Hybridfahrzeuge oder Wasserstoffautos mehr auf ihren Schiffen zu transportieren. Dieser Entschluss basiert auf Sicherheitsbedenken, da Brände in derartigen Fahrzeugen besondere Rettungsmaßnahmen erfordern und somit die Sicherheit der Passagiere und Besatzung gefährden könnten. Andere Stimmen, wie die von Jochen Schäfer, betonen jedoch, dass Möglichkeiten bestehen, solche Brände an Bord zu bekämpfen, vorausgesetzt die Besatzung ist angemessen geschult.

Zusammenfassung und Ausblick

In Anbetracht der Gefahren von Bränden auf Fährschiffen durch Lithium-Ionen-Akkus ist es unerlässlich, innovative Lösungen zu entwickeln und die Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken. Die Entscheidung von Havila Kystruten, auf den Transport von Elektrofahrzeugen zu verzichten, unterstreicht die Ernsthaftigkeit dieser Herausforderung. Während Experten unterschiedliche Standpunkte zur Bewältigung dieser Problematik vertreten, bleibt die Gewährleistung der Sicherheit von Passagieren, Besatzung und Umwelt von höchster Bedeutung. Effektive Schulungsprogramme für die Crews und kontinuierliche Forschung zur Verbesserung der Brandschutztechnologien sind entscheidend, um die Potenziale der Elektromobilität auf dem Meer sicher und nachhaltig zu nutzen.

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