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Brennende Lithium-Akkus: Herausforderung für die Feuerwehr

Brennende Lithium-Ionen-Akkus: Wie Feuerwehren auf die wachsende Herausforderung reagieren

Lithium-Ionen-Akkus sind längst fester Bestandteil unseres Alltags – sie treiben nicht nur Elektroautos und E-Bikes an, sondern finden sich auch in Smartphones, Tablets, Werkzeugen und Haushaltsgeräten. Doch mit ihrer wachsenden Verbreitung steigt auch das Risiko von Bränden, die für Einsatzkräfte eine besondere Herausforderung darstellen. Vor allem bei Elektrofahrzeugen führt ein Akkubrand zu aufwendigen und gefährlichen Einsätzen, bei denen herkömmliche Löschmethoden oft an ihre Grenzen stoßen.

Warum Akkubrände so gefährlich sind

Ein Brand eines Lithium-Ionen-Akkus ist kein gewöhnliches Feuer. Die spezifischen Eigenschaften dieser Energiespeicher machen sie im Ernstfall besonders unberechenbar:

  • Thermal Runaway: Eine überhitzte Zelle kann benachbarte Zellen zur Selbstentzündung bringen – eine gefährliche Kettenreaktion, die explosionsartig verläuft.

  • Sauerstoffunabhängiges Feuer: Die Akkus enthalten bereits alle Komponenten, um eine Verbrennung auszulösen. Sauerstoffzufuhr von außen ist nicht erforderlich – klassische Löschmethoden greifen daher oft zu kurz.

  • Gefahr der Wiederentzündung: Selbst nach einer scheinbar erfolgreichen Löschung können Akkus durch Restwärme oder chemische Prozesse erneut Feuer fangen – auch noch Tage später.

  • Explodierende Zellfragmente: Beim Brand können Zellen platzen und brennende Teile meterweit schleudern – eine erhebliche Gefahr für Menschen und Umgebung.

Feuerwehreinsatz bei brennenden E-Autos: Komplex, riskant, wasserintensiv

Statistiken zeigen zwar, dass Elektroautos nicht häufiger brennen als konventionelle Fahrzeuge, doch die Einsätze unterscheiden sich erheblich. Das liegt vor allem an der Bauweise der Akkus, die oft tief im Fahrzeugboden verbaut sind und schwer zugänglich sind.

Einige zentrale Herausforderungen im Einsatz:

  • Hoher Kühlbedarf: Zur Unterbrechung der Kettenreaktion im Akku sind enorme Mengen Wasser nötig – bei Fahrzeugbränden bis zu 12.000 Liter.

  • Giftige Rauchgase: Beim Verbrennen setzen Lithium-Ionen-Akkus gefährliche Gase wie Fluorwasserstoff frei.

  • Langwierige Löscharbeiten: Akkus brennen häufig über mehrere Stunden weiter – selbst unter Wasser. Das kontaminierte Löschwasser muss anschließend als Sondermüll entsorgt werden.

  • Sicherer Abtransport: Nach der Brandbekämpfung muss das Fahrzeug möglichst risikofrei bewegt und gelagert werden – auch dies erfordert besondere Maßnahmen.

Zu den Löschmitteln

Innovative Hilfsmittel: Was die Feuerwehr heute einsetzt

Die klassischen Werkzeuge der Feuerwehr stoßen bei Akkubränden oft an ihre Grenzen. Deshalb kommen zunehmend spezialisierte Hilfsmittel zum Einsatz:

Brandbegrenzungsdecken

Diese speziell entwickelten Decken, wie z. B. die VLITEX E-AUTO, bestehen aus extrem hitzebeständigem Material (bis zu 1.300 °C) und können ein brennendes Fahrzeug vollständig abdecken. Sie helfen:

  • das Feuer lokal zu begrenzen,

  • angrenzende Fahrzeuge oder Objekte zu schützen,

  • Zeit für weitere Maßnahmen zu gewinnen,

  • ein gelöschtes Fahrzeug sicher zu transportieren oder zwischenzulagern.

Zu den Brandbegrenzungsdecken

Löschgranulate und Container

Bei kleineren Akkus – etwa aus E-Bikes oder Werkzeugen – kommen zunehmend feuerhemmende Granulate aus Blähglas zum Einsatz. Auch die Lagerung in Metallcontainern gehört zu den Strategien, mit denen Feuerwehren kontrolliert auf eine vollständige Reaktion der Zellen warten können.

Zu den Containern

Schulungen für Einsatzkräfte

Spezialisierte Feuerwehrkräfte wie die Einheit in Postbauer-Heng schulen bundesweit andere Wehren im Umgang mit brennenden Akkus – sowohl theoretisch als auch praktisch. Ziel ist es, Wissen über chemische Prozesse, Sicherheitsmaßnahmen und neue Löschtechniken breit zu streuen.

Prävention: Was Privatpersonen tun können

Nicht nur Einsatzkräfte, auch jede:r Einzelne kann zur Brandvermeidung beitragen. Ein paar einfache, aber wirkungsvolle Tipps:

  • Nur Original-Ladegeräte verwenden – billige Alternativen können Überhitzung verursachen.

  • Akkus regelmäßig prüfen – sichtbare Schäden oder Aufblähungen sind Warnsignale.

  • Geräte nicht unbeaufsichtigt laden – insbesondere nicht über Nacht oder in der Nähe von brennbaren Materialien.

  • Smartphones & Co. vor Hitze schützen – keine Lagerung in direkter Sonne oder im heißen Auto.

  • Defekte Akkus richtig entsorgen – keinesfalls in den Hausmüll, sondern über Sammelstellen.

Fazit: Wachsamkeit und Innovation als Schlüssel

Lithium-Ionen-Akkus sind aus unserer modernen Welt nicht mehr wegzudenken – ebenso wenig wie die damit verbundenen Risiken. Feuerwehren stehen bei Akkubränden vor komplexen Einsätzen, bei denen Schnelligkeit, Fachwissen und die richtigen Hilfsmittel über den Erfolg entscheiden. Dank innovativer Technologien wie Brandbegrenzungsdecken, gezielter Schulungen und moderner Löschsysteme sind sie heute besser gerüstet denn je.

Doch auch jeder Akku-Nutzer trägt Verantwortung – durch umsichtiges Verhalten lässt sich das Brandrisiko deutlich reduzieren.

 

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