Lithium-Ionen-Akkus sicher lagern – Tipps für Privat, Gewerbe und Einsatzkräfte
Lithium-Ionen-Akkus sind heute unverzichtbar. Sie stecken in Smartphones, Laptops, E-Bikes, Werkzeugen oder Elektrofahrzeugen und versorgen unsere Geräte zuverlässig mit Energie. Doch trotz aller Vorteile birgt diese Technologie Risiken: Brände durch unsachgemäße Nutzung oder Lagerung nehmen stetig zu. Für Privatpersonen, Gewerbebetriebe und Einsatzkräfte ist es daher entscheidend zu wissen, wie Lithium-Ionen-Akkus sicher aufbewahrt werden können.
Warum Lithium-Ionen-Akkus ein Risiko darstellen können
Lithium-Akkus zeichnen sich durch eine hohe Energiedichte aus. Diese Eigenschaft ermöglicht kompakte Bauweisen bei gleichzeitig großer Leistung. Kommt es jedoch zu einem Defekt, kann die gespeicherte Energie unkontrolliert freigesetzt werden.
Kommt es zu einem sogenannten thermischen Durchgehen, entwickelt der Akku enorme Hitze, Gase treten aus und er kann in Brand geraten. Besonders gefährlich: Diese Brände sind schwer zu löschen und entwickeln giftige Rauchgase.
Typische Ursachen für Brände sind:
- Überladung oder falsches Ladegerät
- Mechanische Beschädigungen durch Stöße oder Quetschung
- Eindringen von Feuchtigkeit
- Extreme Temperaturen bei Lagerung oder Betrieb
- Herstellungsfehler
Grundregeln der sicheren Akkulagerung
Unabhängig davon, ob Akkus privat oder gewerblich genutzt werden, gelten einige Basisregeln, die unbedingt eingehalten werden sollten:
- Temperatur beachten: Ideal ist ein Lagerbereich zwischen 15 und 20 °C. Direkte Sonneneinstrahlung, Frost oder extreme Hitze sind unbedingt zu vermeiden.
- Trockene Umgebung: Akkus sollten stets in trockenen Räumen gelagert werden, um Feuchtigkeitsschäden zu verhindern.
- Getrennt von brennbaren Materialien: Ein Akku gehört nicht ins Regal neben Papier oder Kartonagen. Besser sind nicht brennbare Oberflächen oder Sicherheitsbehälter.
- Teilgeladene Lagerung: Für eine längere Pause empfiehlt sich ein Ladezustand von ca. 30–50 %. Vollständig geladene oder tiefentladene Akkus altern schneller.
- Unbeaufsichtigtes Laden vermeiden: Akkus niemals über Nacht oder unbeaufsichtigt laden lassen.
Besondere Hinweise für Gewerbe und Einsatzkräfte
Während private Nutzer oft nur wenige Akkus gleichzeitig lagern, haben Werkstätten, Betriebe oder Feuerwehren meist größere Mengen im Einsatz. Hier ist ein professionelles Sicherheitskonzept besonders wichtig.
- Sicherheits- und Ladeschränke verwenden: Diese Schränke sind speziell für die Lagerung und das Laden von Lithium-Akkus entwickelt. Sie reduzieren im Brandfall die Ausbreitung von Feuer und Rauchgasen erheblich.
- Brandschutzkonzept einbinden: Akkus sollten in das betriebliche Brandschutzkonzept aufgenommen werden – mit klaren Zuständigkeiten, Lagerzonen und Löschmitteln.
- Gefährdungsbeurteilung durchführen: Arbeitgeber sind verpflichtet, Gefährdungen im Betrieb zu bewerten. Lithium-Akkus müssen hier als eigener Risikofaktor berücksichtigt werden.
- Defekte Akkus separieren: Beschädigte oder auffällige Akkus dürfen niemals gemeinsam mit intakten Akkus gelagert werden. Für diese gibt es spezielle Aufbewahrungsboxen.
Richtig entsorgen statt riskieren
Defekte oder alte Akkus gehören keinesfalls in den Haus- oder Restmüll. Sie müssen über den Handel, kommunale Sammelstellen oder zertifizierte Entsorgungsunternehmen abgegeben werden. Nur so ist sichergestellt, dass sie nicht unkontrolliert Brände auslösen oder die Umwelt belasten.
Wichtig: Auch vermeintlich „leere“ Akkus enthalten noch Restenergie und können gefährlich sein. Pole sollten vor der Abgabe abgeklebt werden, um Kurzschlüsse zu vermeiden.
Fazit: Sicherheit durch Verantwortung und passende Systeme
Lithium-Ionen-Akkus sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken – und bei sachgemäßem Umgang auch sicher. Entscheidend ist die richtige Lagerung: kühl, trocken, getrennt von brennbaren Materialien und möglichst in geprüften Sicherheitssystemen wie Akku-Ladeschränken oder Brandschutzboxen.
Wer diese Grundregeln beachtet, schützt nicht nur sich selbst und sein Umfeld, sondern verlängert auch die Lebensdauer seiner Akkus. Für Betriebe und Organisationen gilt: Ohne klare Konzepte und geeignete Schutzmaßnahmen steigt das Risiko erheblich.